Realität und Wirklichkeit konstruiert sich im Kopf ebenso wie Irrsinn und Wahn. Der Kopf ist noch viel mehr: Alles was ist, was mensch aber nicht wahrnehmen kann, ist nicht. Im Kopf verknüpfen sich Geräusche mit Bildern. Es konstruieren sich anhand des Wahrgenommenen Wirklichkeiten und eigene Welten. Hörspiele sind ein Beispiel dafür. Und Hörspiele, Hörbücher, Mitschnitte von Wortlastigem gibt es in jeder IKL Sendung zu hören. Und dank Kopf eben auch um dies alles zu fühlen, zu schmecken, zu riechen, zu hören oder vielleicht auch nur um diesen nur weiter zu verwirren. "IKL kann immer dann auftreten, wenn die Schallreize so geartet sind, dass sie keiner möglichen außerhalb des Kopfes befindlichen Schallquelle zugeordnet werden können und/oder eine Adaption auf einen Raum und mögliche in diesem befindliche Schallquellen nicht stattgefunden hat; wenn also der Hörer von einer Schallquelle und ihrer Situation sozusagen überrascht wird." (wiki) IKL-Website
Urban Prayers Von Björn Bicker Regie: der Autor Mit: Wiebke Puls, Steven Scharf, Edmund Telgenkämper Komposition: Pollyester Ton und Technik: Gerhard Wicho und Daniela Röder Produktion: BR 2014 Länge: 53"29 Großstädte sind längst religiöse Megacitys. Allein in München beten Juden, Muslime, Buddhisten, Hindus, Pfingstler, Evangelikale, Katholiken, Protestanten und Orthodoxe nebeneinander. Sie sind ein vielstimmiger Chor. Es spricht der Chor der gläubigen Bürgerinnen und Bürger. Doch kaum fängt eine an zu reden, da fällt ihr der andere schon ins Wort. Der Chor findet keine gemeinsame Sprache und doch ist es ein Chor, der ein Gegenüber kennt: die Ungläubigen. Aus einer langen Recherche im religiösen Leben Münchens ist ein Text entstanden, der für die Vielstimmigkeit des urbanen, religiösen Lebens einen ebenso poetischen wie politischen Resonanzraum geschaffen hat. "Was glaubt Ihr denn, wer Ihr seid. Was glaubt Ihr denn, wer wir sind. Warum wir Bärte tragen, Locken, Hüte, Tücher, Hosen, Röcke, Ringe, Kreuze, Bänder um den Arm. Tattoos. Warum wir den Kopf bedecken, warum wir den Kopf nicht bedecken, warum wir die Schuhe ausziehen, warum wir nicht die Schuhe ausziehen, warum wir Euch bitten, die Schuhe auszuziehen." Björn Bicker, 1972 in Koblenz geboren, ist Autor, Dramaturg, Kurator und Regisseur. Er studierte Literaturwissenschaft, Philosophie und Allgemeine Rhetorik in Tübingen und Wien. Anschließend arbeitete er am Wiener Burgtheater und als Dramaturg an den Münchner Kammerspielen. Dort war er Miterfinder und Künstlerischer Leiter zahlreicher Stadtprojekte wie "Bunnyhill 1 2", "Doing Identity", "Illegal", "Hauptschule der Freiheit". Weitere Hörspiele: "Illegal" (BR 2008), "Kingdom of schön" (BR 2010) und "Egzon" (BR 2011).